Das Ziel unserer verschiedenen Formate ist es, Begegnungen zwischen Menschen zu schaffen, die im Alltag keine Berührungspunkte miteinander haben. Der Ort eines Musikfestivals ist dabei genau die richtige Location, um mit verschiedensten Menschen ins Gespräch zu kommen. Vor Kurzem waren unsere Münchner Frühlingserwecker:innen mit einem Stand auf dem SUPERBLOOM-Festival im Olympiapark vertreten. Naima erzählt heute von dem Event. Sie studiert Rechtswissenschaften in München und engagiert sich seit einem Jahr in der Münchner Lokalgruppe.
„Mit einem Stand auf dem SUPERBLOOM 2022 dabei zu sein war eine tolle Erfahrung. Wir hatten uns im Vorfeld als Münchner Lokalgruppe erfolgreich beworben und bekamen dann einen Stand im so genannten „Your Planet“ Bereich zugewiesen. Dort befanden sich viele verschiedene gemeinnützige Organisationen, zum Beispiel „Sea Watch“ oder kleine lokale Umweltvereine. Unsere Hütte haben wir mit Blumen geschmückt, um eine frühlingshafte Stimmung zum Ausdruck zu bringen.
Damit Festivalbesucher:innen auf unseren Stand aufmerksam wurden, haben wir drei Schilder gebastelt, bei denen man mit punktförmigen Aufklebern seinen Standpunkt zu einer jeweiligen Fragestellung markieren konnte. Die Fragen bewegten sich von der leichten Einstiegsfrage nach dem Musikgeschmack über die Auswahl zwischen plastikfreier normaler oder eingepackter Biogurke zur politischen Frage: Querdenker:innen ignorieren oder diskutieren?
Bei der letzten Fragestellung kam es zu vielen interessanten Diskussionen. Menschen, die den Punkt auf die Seite „ignorieren“ geklebt haben, argumentierten, Querdenker:innen keine Plattform bieten zu wollen. Wiederum andere die sich eher mittig zwischen „ignorieren“ und „diskutieren“ positioniert haben, waren der Ansicht, erst auf Menschen zugehen zu wollen und später gegebenenfalls das Gespräch zu beenden. Die Begründungen waren alle sehr fundiert und es hat echt Spaß gemacht, die verschiedenen Ansichten zu hören. Mit einem Besucher, der aus einer Gegend mit vielen Querdenker:innen kommt, haben wir lange geredet, da er meinte, dass er es schade findet, dass es in seinem Dorf keinen wirklichen Raum gibt, miteinander zu reden. Genau aus diesen Gründen gibt es Frühlingserwachen als Verein. Wir wollen Gesprächsräume schaffen, in denen jede:r zu Wort kommen darf. Unser Ziel ist es miteinander sprechen, nicht übereinander.
Vorbereitet hatten wir ansonsten unser politisches Speeddating und die Wandernden Stühle. Es haben sich immer wieder Besucher:innen hingesetzt und sind den Fragekatalog des Speeddatings durchgegangen. Mit den anderen gemeinnützigen Organisationen gab es die Möglichkeit zur Vernetzung, was sehr nett war. Da wir zu fünft am Stand waren, konnten wir zwischendurch auch ein paar Konzerte oder Shows ansehen, das war natürlich super.
Insgesamt war es ein schöner Erfolg für uns. Die Gespräche haben mich nachhaltig beeindruckt. Ein Besucher hat sich nach einer längeren Unterhaltung für unser Engagement und unseren Verein bedankt – das fand ich erfrischend höflich. Wir als Lokalgruppe München haben den Tag sehr genossen.“
Wenn du jetzt auch Lust bekommen hast, dich bei einer unserer Lokalgruppen zu engagieren, dann melde dich gerne unter info@fruehlingserwachen.org. Wir freuen uns!